Und oben, wenn man über den Susten kommt, sieht man den Steingletscher, oder besser gesagt, das was noch von ihm übrig ist. Ich erinnere mich noch als der Gletschermund unten im Tal war und ein kleines Seelein neben bei. Heute ist unterhalb der ersten Schwelle gar nichts mehr da, und oberhalb kann man den Gletscher unter dem Schutt nur erahnen. Bald wird auch da nur noch ein wenig Toteis liegen, bis auch das weggeschmolzen ist.
Man macht sich so seine Gedanken wenn man innerhalb von zwei Jahren zwei mal einen totalen Ernteausfall hat. Die lang anhaltenden Wetterlagen im Frühjahr sind untypisch und erst häufiger in letzter Zeit aufgetaucht.
Es lässt sich Zeigen, dass die Grenzbereiche der Atmosphärischen Zirkulation sich verändert haben. Die Grenzlinie zwischen der Hadley Zelle über den Tropen und der Ferrel Zelle über den gemässigten Breiten (bei uns), hat sich besonders in Asien zu den Polen hin verschoben. Und die Grenzlinie zwischen der Ferrel Zelle und der Polar Zelle, hat sich nicht verschoben, sondern mäandriert stärker, so als würde jemand mit mehr Energie in eine Flöte blasen, die dann lauter mit grösserer Amplitude tönt. Im Endeffekt bewegen sich aber diese Mäander nun langsamer um den Globus und führen so zu stabileren Wetterlagen, wie bei uns im Süden mit dem kalten nassen Mai, der unsere Ernte vernichtet hat, wie schon vor zwei Jahren. Umgekehrt konnte man dieses Jahr im Norden die Abschnürung einer Omega-Wetterlage über dem westlichen Kanada beobachten, das dann zu einem «Heat Dome» geführt hatte.
Interessant ist es schon das zu beobachten, aber auch ein bisschen beängstigend, da man die Fakten schon seit über 20 Jahren kennt und eigentlich weiss was zu tun wäre. Trotzdem zieht es die Mehrheit vor, die Sache zu ignorieren oder zu verniedlichen.