Die Ware wird verzollt

Zollpapiere

Unser eigenes Olivenöl geht zur Neige. Damit wir auch im nächsten Jahr noch Olivenöl haben, konnten wir von der Ölmühle ‹piccoli produttori› bei uns in der Gemeinde Brenzone abgefülltes und offenes Olivenöl übernehmen.

Die Qualität ist etwas milder als unseres aber prima! Auch wenn das Olivenöl nicht zu 100% als biologisch bezeichnet werden kann, weiss ich doch, dass die meisten Olivenbauern in der Umgebung, die Ihre Oliven der Mühle überlassen, keine Gifte einsetzen. Beim einen oder anderen sieht man die Eco-Trap Fallen hängen, die sind aber für den biologischen Anbau zugelassen.

Dieses Jahr bleibt noch etwas Wiese

Es steht noch Wiese

Normalerweise mähe ich die ganze Wiese ende September ab, da für die Ernte mitte Oktober, die Netze gut über das nachgewachsene Gras rutschen sollten. Dieses Jahr ist alles etwas anders, da wir schon wieder einen totalen Ernteausfall hatten, kann ich das Gras an einigen Stellen über den Winter stehen lassen. Und mähe es dann im späteren Winter.

Für die Ernteausfälle im 2019 und 2021 gibt es verschiedene Erklärungen. Von Frösten anfang April und trockenem Juni, über Motten usw. Nur früher war es wegen der Klimaerwärmung im April eher kälter und es gab trotzdem Erträge. Aber im Mai diese lang andauernde Kälte wie 2019 und 2021 gab es früher nicht. Wie auch immer, die Wissenschaft wird uns Antworten auf diese Fragen geben. Auf jeden Fall muss eine zusätzliche Störung zu den normalen alternierenden Schwankungen des Ertrags dazugekommen sein.

Normalerweise bleibt die Kälte im Mai nur ein paar Tage. Nördlich der Alpen nennt man diese Tage Eisheilige und die kalte Sophi. Ein paar kühle Tage kann es auch problemlos ertragen. Wenn das aber mehrere Wochen dauert, funktioniert die Befruchtung nicht mehr. Im Juni geht das manchmal noch, aber meistens nicht mehr.

Ein neuer Mähkopf

neuer Mähkopf

Nach ein paar Jahren muss der Mähkopf ersetzt werden. Der neue Mähkopf löst etwas schwerer aus was im rauhen Gelände besser ist und verhindert, dass der Mähfaden unbeabsichtigt ausgelöst wird.

Eine Bombe vor dem Haus

FLiegerbombe

Nun ist die Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg entschärft und wird nun in einen Steinbruch zum Verbrennen gefahren. Ist der Zünder mal ausgebaut, kann die Bombe nicht mehr einfach detonieren. Den Sprengstoff an sich kann man dank der Wärmebeständigkeit gut transportieren, da er eine Initialzündung braucht um zu detonieren.

Ein paar Blumen bleiben noch stehen

Mähen

Heute habe ich mit dem Mähen begonnen. Wenn die Wiesen nur einmal im Jahr gemäht werden, ist das ziemlich aufwändig, da man mit dem Fadenmäher in Stufen mähen muss.

Die leuchtenden Glockenblumen habe ich noch vereinzelt stehen gelassen, das freut die Insekten.

Gardaland darf nicht fehlen

Gardaland Holloween

Der Ausflug ins Gardaland ist ein «muss» mit den Enkeln. Jetzt ist das Thema Holloween gestaltet.

Die Kinder lieben es sich auf den Bahnen durchschütteln zu lassen. Na ja das ist geschmackssache.

Die «Shaman» Bahn ist bei ihnen sehr beliebt, doppelter Looping mit anschliessend doppelter Schraube ist schon fast wie im Flieger nur mit heftigem Gerüttel, als hätte man grad ein Propellerblatt verloren.

Vor ein paar Jahren hatte man aber noch eine Cyberbrille bekommen, das war echt cool, durch die Fantasy-Welt zu kurven. Heute kann man das nur noch als Video beim Zugang der Bahn sehen, vermutlich haben das nicht alle Leute vertragen.

Am Abend gab es dann Marroni auf dem Feuerherd!

Fliegerbomben entschärfen ist aufwändig

Pontons

Die Mehrwöchige Operation, eine verrostete Fliegerbombe zu entschärfen wird mit grossem Aufwand betrieben. Hier wird ein Lastwagen mit Sand auf die Insel Trimelone überführt. Dort wird ein Wall aus Bins erstellt, um bei einer möglichen Detonation das Dorf zu schützen.

Die Seitenwände wollen gestrichen sein

Anina malt die Bretter

Anina hat fast alle Bretter der Seitenwände mit einer modernen Lasur gestrichen.

Eine emissionsarme, wasserlösliche Lasur, die auch für Kinderspielzeug geeignet ist, passt auch in unseren Campo. Sie schont die Umwelt und ist für die vielen Insekten hier nicht schädlich.

In der Halle der Giganten!

Gespenstschrecke

Mit den Enkeln nutzen wir die Gelegenheit all die interessanten Orte um den Gardasee herum zu besuchen.

Heute waren wir im Zoo in Bussolengo. Da kann man Tiere aus der ganzen Welt und der Vergangenheit betrachten. Speziell sind die Grossinsekten der Tropen. Sehr gut getarnt, läuft man fast in sie hinein und erschreckt sich, bei solch riesigen Gespenstschrecken wie hier.

Die Rotdrossel ist nun auch da (Turdus iliacus)

Rotdrossel

Wie jedes Jahr kommen die Zugvögel um hier zu überwintern oder weiter zu ziehen. Auf der Trockenmauer vor dem trockenen Gras ist die Rotdrossel mit ihrer Zeichnung kaum zu erkennen. Die Rotdrossel ist etwas kleiner als die Singdrossel mit ihrem typischen hellen Streifen über dem Auge ist sie gut zu unterscheiden. Das lang gezogenen „Tsiiiiiep“ hatte ich jeden Herbst gehört, konnte es aber nicht zuordnen, erst heute konnte ich die Rotdrossel fotographieren und bestimmen.

Die meisten Rotdrosseln hier kommen aus dem Baltikum, sie finden im Campo ausreichend Insekten für ihre Nahrung. Viele fliegen in die Toskana, aber einige bleiben hier um den Gardasee.

https://www.researchgate.net/publication/233371669_Redwing_Turdus_iliacus_migration_in_Italy_An_analysis_of_ringing_recoveries

Der Fels wird gesprengt

Fels sprengen

Der Vorschlag von Beni den Fels mit Dynamit zu sprengen, ist sicher effizienter. Nur hier in Italien sind diese Zeiten dafür vorbei. Meist wird hier tagelang mit dem Bagger rumgehämmert. Wir machen das von Hand, für die paar Steine ist das mit Sprengkeilen machbar. Und für die Kinder faszinierend, dass man einfach so mit ein paar Hammerschlägen ein «riesen» Loch in den Felsen schlagen kann.

Acker-Gauchheil (Anagallis arvensis)

Acker-Gauchheil

Der Acker-Gauchheil leuchtet jetzt zwischen dem trockenen Gras auffällig hervor. Es wird wegen seiner Anzeige von Wetterveränderungen auch Wetterkraut genannt.

In alten Kräuterbücher wird der Acker-Gauchheil in der traditionellen Volksmedizin verwendet. Die Pflanze gilt heute als giftig, da sie hohe Mengen an Saponinen enthält. Wegen der Giftigkeit wird sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts kaum mehr in der alternativen Medizin verwendet und durch andere Pflanzen mit vergleichbarer Heilkraft ersetzt.

Wie der Name „Gauchheil“ schon sagt wird das Kraut gegen Geisteskrankheiten eingesetzt (Gauch = Kuckuk, einen Vogel haben = spinnen). Acker-Gauchheil wurde schon bei den alten Griechen zur Behandlung von Melancholie eingesetzt, und sollte den bösen Blick abwenden.

Wegen der Risiken wird das Kraut in der Schulmedizin nicht Verwendet. In der Homöppathie gibt es aber einige Anwendungen, wie Hautkrankheiten oder Depressionen.

Wie so oft gibt es leider keine abgeschlossenen klinische Studien zur Wirkung des Acker-Gauchheils.

Die Herbst-Wendelähre

Herbst-Wendelähre

Nicht nur für Insekteninteressierte ist unser Campo sehenswert, auch für Pflanzenliebhaber. Die Diversität ist recht breit und ich hoffe, dass ich das so halten kann.

Orichdeen gehören zu meinen Lieblingen bei den Pflanzen, besonders die kleinen zierlichen, wie hier die Herbst-Wendelähre (Spiranthes spiralis). Bei mir im Campo sind das die extrem trockenen Standorte. Ein guter Zeiger sind Seggengräser.

Die eine oder andere Beschreibung ist nicht zutreffend. Bei uns nördlich der Alpen mag sie selten geworden sein aber je weiter man in den Süden kommt desto häufiger trifft man sie an. Hier waren auch nie Schafe wie manchenorts geschrieben steht und der Fels des Montebaldo ist aus Kalk, also basisch. Das sich die Wendelähre rar macht hängt vermutlich mit der intensiven Bewirtschaftung zusammen. Trotzdem wächst sie bei mir auch auf der gedüngten, aber gemähten Baumscheibe. Sie kann sich auf üppigen Wiesen wohl nicht durchsetzen und ist auch bei mir nur an trockenen Orten mit feineren Gräsern anzutreffen. Dort wächst sie aber auch im hohen ungemähten Gras. Als sie mir das erste mal auffiel, habe ich an einem andern trockenen Standort gesucht und gefunden. Da auch noch einer Stelle Seggengräser wachsen, habe ich auch dort noch gesucht und da gedeiht die Wendelähre auch. Es gibt sie auch noch vereinzelt entlang den Trocken-Mauern, dass heisst da wo der Fels dicht unter der Oberfläche von wenig Humus bedeckt ist.

Im Frühjar ist die Spinnenragwurz die erste Orchidee die uns hier empfängt und die Herbst-Wendelähre die letzte die uns verabschiedet.

Ein Häuslein entsteht

Häuschen

Hier soll ein kleines Toiletten-Häuslein hinkommen. Ich habe heute den Aushub bis auf den Fels gemacht. Man sieht hinten in der Grube gut, wie dünn die Humusschicht natürlicherweise über dem Fels liegt. Erst durch das Anlegen von Terrassen wurde eine Bewirtschaftung mit Olivenbäumen möglich.

Wir haben uns gegen ein Kompost-Toilette entschieden, da ich die Kompostentwicklung nicht richtig kontrollieren kann. Und im Lebensmittelanbau darf man keine Risiken eingehen. Heutzutage gibt es auch biologisch abbaubare Sanitärflüssigkeiten (z.B. Solbio), die es ermöglichen eine mobile Toilette zu betreiben.