Kategorie: 2020

In den Campi werden die Olivenbäume von der Leiter aus heruntergeschnitten. Das ermöglicht einen sicheren Stand und eliminiert das Risiko, dass ein Ast abbricht auf dem man steht. Aber auch bei dieser Methode ist Sicherheit das oberste Gebot. Die Leiter wird gesichert und selber sichert man sich auch. Die Schnitte werden wenn möglich so gesetzt, dass man die kleine Motorsäge mit beiden Händen halten kann und ein Rückschlag den Körper nicht treffen kann. Die Dreh und Fallbewegung der abgeschnittenen Äste muss gut eingeschätzt werden, so dass man nicht getroffen werden kann, da hat es schon schwere Unfälle gegeben.

Dieser Baum war über 10m hoch und wurde in diesem überhängenden Fall, in 3 Etappen heruntergeschnitten. zuerst habe ich von unten nach oben die grossen Äste entfernt, so dass noch grosse Stummel am Stamm blieben um die Leiter später sicher anstellen zu können, dann den Kopf des Baums abgeschnitten, und am Schluss den Stamm in Stücken von 20-50kg eingekürzt.

Oft sind die Bäume bei mir nur 2-3m zu hoch, da ist oft die Möglichkeit gegeben, die gesamte obere Krone wie beim Fällen mit Kerbschnitt in einem Zug abzuschneiden. Das hat den Vorteil, dass schwere Stammteile die Wurzeln nicht verletzen können, da die kleineren Äste die Baumkrone beim herunterfallen abfedern.

Allerlei Flechten gefällt es dort oben in den Bäumen. Man sieht auch gut die vielen Schnitte der Baumpflege an den alten Ästen.

Efeu reift seine Früchte im Winter aus und dient als Nahrungsquelle für die jetzt nach Norden durchziehenden Stare und anderen Vögeln. Für Mensch und Haustier sind diese Früchte SEHR GIFTIG.

Nur an Efeu der älter als zehn Jahre ist, bilden sich im Herbst Blüten, die dann im Winter zu Früchten heranreifen. Diese Blätter haben eine charakteristische Form, wenn die Pflanze ihr Fruchtbarkeitsalter erreicht hat, ohne Einbuchtungen wie bei den jungen Pflanzen.

Im Campo lass ich für die Insekten und Vögel das Efeu an den Mauern stehen und schneide es nur im Sommer etwas zurück.

Im Campo wachsen nicht nur gelbe Primeln sondern auch rosa Primeln, wie man sie auch in Gärten sieht.

Einzelne Efeublätter sind oft im Winter rot. Das ist eigenartig, denn das Efeu ist immergrün. Die Rotfärbung kommt vom Anthocyan, der eine Art Frostschutz ist. Die Verfärbung hängt auch vom Boden und der Sonneneinstrahlung ab. Hier über der Trockenmauer ist der Boden sehr mager, was die Verfärbung begünstigt.

Sondern Lockdown und der letzte Apfel! Die Regale der Offenauslage in den Geschäften wurden wegen der Corona Epidemie abgeräumt, Nachschub war noch nicht da und die Märkte finden nicht statt. Und auf die Frage wann wieder Obst und Gemüse kommt, war die lapidare Antwort: «non so»! Also nicht Klopapier hamstern sondern Äpfel. 😉

Wenn sich die Sonne über den See hinweg spiegelt nannte das Nonna immer «La Strada del Sole». Zeit nach Hause zu gehen, die Tage sind anstrengend.

Die Sandbiene ist recht häufig bei uns auf dem Campo und ist ein Anzeiger für eine gesunde Natur.

Nur welche? diese hier ist ca. 1.2m hoch. Einige dieser umfangreichen Gattung «Arabis» wurden früher als Heilpflanzen genutzt. Bei uns in Europa kommen etwa 30 Arten vor.

Heute wollte ich das zweite paar Handschuhe anziehen weil die anderen noch nass waren. Oje, kein Daumen mehr, der hat vermutlich als Polsterung in einem Mäusenest gedient.

Die Sporenkapseln des reifen Moos hängen wie Glöckchen an ihren filigranen Stilen. Und der Tau glitzert nach den Regen wie in einem Zauberwald.

Alle Olivenbäume auf dem oberen Boden sind wieder ca. 6m hoch. Es freut mich dass ich gut vorwärtskomme. Bis zum Ende der Kampagne 2020 ende März sollte ich über 100 Bäume schaffen, wenn das Wetter und das SARS-CoV-2 es erlauben.

Heute ist die Weitschicht wieder beeindruckend, der Monte Tremalzo noch im weissen Schneekleid, aber gestochen klar. Im Vordergrund stehen die Olivenbäume und warten auf ihren Coiffeur.

Etwa 40m von der oberen Südecke des Campos entfernt hat es eine kleine Furt mit einem Wasserfall am Berg. Meistens fliesst dort kein Wasser, sondern tief unten im Berg durch das Karstgestein. Aber wenn es geregnet hat, besonders während der Schneeschmelze wie jetzt, fliesst das Wasser oberirdisch ab.

Ich amüsier mich nicht nur mit Blümchen und Pflänzchen, sondern muss auch im Campo die notwendigen Arbeiten verrichten. Dieses Jahr kommt die zweite Hälfte des Campos mit dem herunterschneiden der Bäume auf ca. 6m. Der Baum unten war auf über 10m in die Höhe gewachsen, nach dem Schnitt über den mittleren Ästen hat er dann die traditionelle Höhe und kann mit einer 12-15 Stufen-Leiter geerntet werden.

Am Sonntag mach ich meistens eine kleine Wanderung oder ziehe mit der Kamera durch die Gegend.

So um 5 Uhr gehe ich wieder nach Hause. Das leuchtend saftige Gras unter den lichtdurchfluteten Olivenbäumen ist reizvoll im Schattenspiel der Oliven. Im unteren Teil warten die Bäume noch auf den Schnitt. Aber ich bin ja noch 4 Wochen da.

Einfach schön, hoch in den Bäumen zu arbeiten, damit es immer wieder gutes Olivenöl gibt. Heute war es warm und im T-Shirt die Sonne zu geniessen ist wunderbar! – Naja um die Jahreszeit ist es nicht immer so. Und nächste Woche ist Regen angesagt, dann gibt es Zwangspause wenn es regnet.

Heute war ein klarer kühler Tag. Oben in den Olivenbäumen ist die Sicht grossartig! Weit bis in die Berge von Trento.

Im oberen ehemals verwilderten Teil blühen viele Veilchen in kleinen Gruppen. Letztes Jahr hatte Angi edlen Veilchen-Essig damit gemacht.