Die Rückreise

Steingletscher

Und oben, wenn man über den Susten kommt, sieht man den Steingletscher, oder besser gesagt, das was noch von ihm übrig ist. Ich erinnere mich noch als der Gletschermund unten im Tal war und ein kleines Seelein neben bei. Heute ist unterhalb der ersten Schwelle gar nichts mehr da, und oberhalb kann man den Gletscher unter dem Schutt nur erahnen. Bald wird auch da nur noch ein wenig Toteis liegen, bis auch das weggeschmolzen ist.

Man macht sich so seine Gedanken wenn man innerhalb von zwei Jahren zwei mal einen totalen Ernteausfall hat. Die lang anhaltenden Wetterlagen im Frühjahr sind untypisch und erst häufiger in letzter Zeit aufgetaucht.

Es lässt sich Zeigen, dass die Grenzbereiche der Atmosphärischen Zirkulation sich verändert haben. Die Grenzlinie zwischen der Hadley Zelle über den Tropen und der Ferrel Zelle über den gemässigten Breiten (bei uns), hat sich besonders in Asien zu den Polen hin verschoben. Und die Grenzlinie zwischen der Ferrel Zelle und der Polar Zelle, hat sich nicht verschoben, sondern mäandriert stärker, so als würde jemand mit mehr Energie in eine Flöte blasen, die dann lauter mit grösserer Amplitude tönt. Im Endeffekt bewegen sich aber diese Mäander nun langsamer um den Globus und führen so zu stabileren Wetterlagen, wie bei uns im Süden mit dem kalten nassen Mai, der unsere Ernte vernichtet hat, wie schon vor zwei Jahren. Umgekehrt konnte man dieses Jahr im Norden die Abschnürung einer Omega-Wetterlage über dem westlichen Kanada beobachten, das dann zu einem «Heat Dome» geführt hatte.

Interessant ist es schon das zu beobachten, aber auch ein bisschen beängstigend, da man die Fakten schon seit über 20 Jahren kennt und eigentlich weiss was zu tun wäre. Trotzdem zieht es die Mehrheit vor, die Sache zu ignorieren oder zu verniedlichen.

Tausend Gülden Kraut (Centaurium erythraea)

Tausengüldenkraut

Mein letzter Gang heute im Campo. Morgen fahren wir wieder zurück in die Schweiz da wir am Donnerstag an den Kräutertagen in Münsingen sind.

Das Tausend Gülden Kraut wird die letzte Folie der Präsentationen an den Kräutertagen zieren. Mir gefällt dieses Kraut und es ranken sich abenteuerliche Geschichten darum herum.

Das Tausendgüldenkraut ist ein typischer Magenbitter, es regt den Appetit an und tut gut nach einem üppigen Essen. Die Bitterstoffe regen Magen und Darm an. Seine antioxidativen Kräfte werden in allerlei Extrakten und Tinkturen angepriesen. Es gibt aber andere Kräuter die eine höhere antioxidative Wirkung haben, wie z.B. grüner Tee. Und Olivenblätter Extrakt hat nochmal die doppelte antioxydative Wirkung wie Grüntee. In der Volksmedizin wird die Heilpflanze bei allerlei inneren Entzündungen empfohlen. Die EMA geht davon aus, dass mit der Einnahme von Tausendgüldenkrautextrakt kein potentielles Risiko verbunden ist. Deshalb kann man das Kraut ohne Bedenken als wässerigen Extrakt anwenden.

Typisch als Tee angewendet schmeckt das wie bittere Medizin, aber ob er auch so wirkt, lässt sich wie bei allen Kräutern aus Mangel and klinischen Studien nicht belegen.

Rezept: ein gehäufter Teelöffel des getrockneten Krauts im Tee-Ei in einer Tasse kochendem Wasser geben und nach 10-20′ das Tee-Ei herausnehmen. Etwa 1/2h vor dem Essen trinken.

Hauptbestandteile sind Swertiamarin, Gentiopicrosid, Centapicrin, Sweroside und auch Xanthone und Phenolsäuren.

Bei Phytodoc gibt es eine seriöse Zusammenstellung zu den belegten, traditionell überlieferten und möglichen Potentialen der Heilpflanze https://www.phytodoc.de/heilpflanzen/tausendgueldenkraut

Nachbars Gemüse

Nachbars Gemüse

Unser Nachbar hat einen grünen Daumen. Das Gemüse ist ausgezeichnet und wir freuen uns natürlich wenn wir im Sommer frisches Gemüse bekommen.

Wieder eine Trockenmauer eingestürzt

Trockenmauern

Diesen Sommer werde ich nicht dazukommen die Mauern zu reparieren. Normalerweise ist das meine Sommerarbeit. Dieses Jahr sind wir aber nicht so lange hier, so dass ich diesen Sommer nur das Berufkraut gejätet, unter den Bäumen die Baumscheiben geschnitten, und die Poloni geschnitten habe. Die Fallen wurden wieder aufgefüllt und die Bäume auf Krankheiten kontrolliert.

Mal schauen was sich im Herbst machen lässt, da wir ja nicht ernten können.

Kein Olivenöl dieses Jahr

Kein Olivenöl dieses Jahr

Leider gibt es auch dieses Jahr kein Olivenöl. Es haben sich zwar Blüten gebildet aber sie wurden nicht befruchtet. Wie schon vor zwei Jahren war es im Mai zu kalt und zu nass. Und als im Juni endlich der Pollenflug begann, hat der Regen in der Flugzeit einen Teil der Pollen auch noch aus der Luft gewaschen.

Auf der Grafik erkennt man, dass im 2021 die mittlere Tagestemmperatur erst gegen Ende Mai über 18°C kam, dazu war es im Mai häufig regnerisch, was die Bildung von Pilzen auf den Blüten fördert und dann später die Befruchtung verhindert.

Polloni schneiden

Poloni schneiden

DIeses Jahr hatte mir auch Anina geholfen die Polloni zu schneiden. Die Polloni sind Triebe die aus den Wurzeln um am Stamm herauswachsen. Diese kann man das ganze Jahr schneiden, ich mache das meist ende August weil dann die Triebbildung aufhört.

Storchenschnabel (Geránium sanguíneum)

Storchenschnabel

Nichts besonderes hier, gilt aber als selten, da er eher trockene, durchlässige, magere, kalkreiche Böden in warmer und halbschattiger bis sonniger Lage bevorzugt. Der blutrote Storchenschnabel leuchtet bei uns so intensiv, dass er auffällt.

Nicht nur die Insekten lieben den Storchenschnabel, sondern er hat auch Nutzen für den Menschen. Früher wurden die Wurzeln zum Gerben verwendet, da sie einen hohen Anteil an Gerbstoffen enthalten.

Heute wird der Storchenschnabel immer noch als Heilmittel verwendet. Die Wurzeln werden äußerlich zum Blutstillen eingesetzt. Und das Kraut als heiße Auflage bei Geschwülsten und Hautausschlägen. Auch als Tee oder Tinktur wirkt es entzündungswidrig Mundschleimhautentzündungen.

Das die Tinktur oder der Tee aber Seelengifte entfernt, oder den Kinderwunsch erfüllt, setzt wohl auch den Glauben an den Storch voraus.

Heuschrecken Mimikry

Heuschrecken mimikri

Neben dem verblühten Wegerichkolben, ist die Heuschrecke von Weitem kaum zu erkennen. Die Insekten suchen sich gezielt Orte zum Verweilen auf wo sie gut getarnt sind, so dass sie von den Vögeln nicht so leicht erkannt werden.

Der Wegerich

Wegerich

Bei uns kommt der mittlere Wegerich, hier im Bild, der Breitwegerich und der Spitzwegerich häufig vor. Alle drei enthaltenen Schleimstoffe, helfen bei angegriffenen Schleimhäuten und das enthaltene Aucubin wirkt entzündungshemmend und reizmildernd. Wobei der Spitzwegerich am stärksten wirkt.

Es ist heiss

Ein Platsch in kühle Nass

Heute Sonntag haben wir einen Ausflug nach Campione gemacht und haben in der Schlucht San Michele ein kühles Bad genommen. Mit begeisterung sind die Kinder mit grossem Platsch ins Wasser gesprungen.

Die romantische Schlucht ist ein «Geheimtip» und entsprechend beliebt bei Touristen.

Die Fallen funktionieren

MOsca in der Falle

Man geht davon aus, dass der Amoniak Geruch, der aus den Fallen strömt nur die Männchen anlockt. Aber wie man hier sieht gehen auch die Weibchen in die Falle. Wie ich von erfahrenen Coltivatore weiss, muss man auch noch eine Sardine in die Falle stecken. Ich habe das etwas modifiziert und verwende einen Fischköder. Und um jede Flasche ist ein gelbes Band unter den Löchern geklebt, was die Weibchen optisch anlockt.

Berufkraut kompostieren

Berufkraut Kompostieren

Ob das klappt weiss ich noch nicht aber ich versuch das mal. Es kann nicht viel schief gehen, da der Kompost nur um die Bäume verteilt werden wird.

Nach dem Aufschichten kommt eine Schicht Heu zur Isolation darüber.
Nachher wird alles mit Flies abgedeckt und beschwert, dass der Wind den Flies nicht wegweht.

1.August

1. August

Der 1.August darf für Schweizer Kinder nicht ausgelassen werden, auch wenn sie ihre Ferien in Italien verbringen!

Wir haben mit den Kindern das Feuerwerk von Cassone von Assenza aus beobachtet. Und da Corinne (http://www.dagigimalcesine.it/it/)in Cassone wohnt… – ein Schelm der sich da was denkt.

Ameisenjungfer (Euroleon Nostras)

Die Ameisenjungfer sieht man selten, da sie nachtaktiv ist. Häufiger findet man die Trichter der Ameisenbären, die Larven der Ameisenjungfer. Diese Insekten sind recht häufig in unserem trockenen Rieselboden im Campo anzutreffen.

Ailanthus ein unwillkommener Gast

Ailanthus

Auch der Ailanthus ist wie die Berufkräuter ein unwillkommener Gast. Dominant verdrängen die Invasoren alle anderen Pflanzen und geben den einheimischen Insekten keine Nahrungsgrundlage.

Ailanthus kann man nicht einfach herausziehen, sondern muss die Erde lockern, um den Korkenzieherwurzeln keinen Halt zu erlauben, da sonst die Wurzeln leicht abbrechen. Ich grabe die kleinen Ailanthus Triebe aus, mit ein-zwei Schlägen mit dem Pickel und dann vorsichtigem herausziehen der Pflanze